BEM J13 2022
Nach der BEM J11 folgte eine Woche später - am 18. Juni - die Berliner Einzelmeisterschaft J13. Gemeinsam mit Paul und sieben weiteren SCC-Kids ging die Reise wieder in die Paul-Heyse-Straße. 12 Mädchen und 118 Jungen trafen sich bei flauschigen 35° zur BEM J13. Es dürften so 300 Menschen in der Halle gewesen sein. Nicht die besten Voraussetzungen, um mental und körperlich über einen langen Zeitraum Höchstleistungen abzurufen. Doch wie haben wir denn gespielt, wer war überhaupt alles dabei und spielt der da wirklich Penholder NOPPE? Ist ja ek.. Nein halt, der Reihe nach.
Um 8:30 Uhr ging es in Charlottenburg los. Auf dem Bild erkennt man es nicht, aber die Kids waren auhhhfgeregt.
Ruckzuck wurde sich über Kreuz eingespielt. Ein dickes Danke an Paulito. Er hat mich und vor allem die Jungs in ihrem Turnier unterstützt. Allein sieben Spieler coachen geht nur mit Megafon. Aber das finden nicht immer alle knorke. Aber wer war denn nun alles dabei?
Fangen wir mit August an. Elf Jahre alt und hoch motiviert. Durch fleißiges Training hat er sich in den letzten Wochen deutlich verbessert. Er sagt, „die Gruppe will ich schaffen!“
Das ist der Jonas, 13 Jahre alt. Der guckt nicht immer so ernst. Eigentlich nie. Bevor es losgeht, flüstert er mir zu, „Öhm ich habe leider nicht so viel geschlafen, aber ich verspreche trotzdem mein Bestes zu geben“.
Trotz wiederkehrender Fußbeschwerden ist Kamal, 11 Jahre alt, ein echter Kämpfer. Seine Technik ist noch sehr individuell. Sein Spielstil ist dafür umso spektakulärer.
Unser Talent 2020. Kolja, 13 Jahre alt, liebt es, verrückte Ballwechsel zu spielen. Vorhandtopspin? Langweilig! Snake, Around the Net und der perfekte „Rollo“ sind die anvisierten Schläge.
Leo, 13 Jahre alt und großer Bruder von Julian, hat richtig Bock und spielt sein erstes Turnier überhaupt!
Linus, 13 Jahre alt und besser bekannt als „der Admiral“ ist ein klitzekleines Bisschen aufgeregt. Aber ähnlich wie August hat er in den letzten Wochen gute Trainingsfortschritte erzielt und will sein neues Können jetzt unter Druck testen.
Fehlt nur noch unser Yusuf. Er ist ebenfalls 13 Jahre alt und ein begnadeter Techniker. Sein Trainingsfleiß und sein Verlangen, sich fortwährend zu verbessern, machen ihn zu unserem derzeit besten Athleten in dieser Altersklasse. „Gruppe? Ja izi.“
Und dann geht es auch schon los. Leo muss als erster SCCer an den Tisch - SCC OLÉ.
Bisher war Leos Spielstil immer etwas zurückhaltend.
Doch bei diesem Turnier zeigt er, dass er auch aktiv und schnell spielen kann.
Zwar reicht es diesmal noch nicht, die Gruppe zu schaffen, aber das störte Leo nicht. Warum auch. Tolle Leistung!
August kann nicht nur Topspin. Er kann auch Schiedsrichter.
Paul coacht ihn in seinen Einzelspielen. Mit einer 2:1 Bilanz erreicht er sein selbst gesetztes Ziel. Gruppe geschafft. NOICE! Überhaupt spielt August mit viel Selbstvertrauen. Wer weiß wie weit er gekommen wäre, hätte er nicht im Achtelfinale gegen den späteren Sieger Silas Lips antreten müssen.
Jonas hat nicht geschwindelt. Er wirkt von Beginn an leicht erschöpft. Es gelingt ihm nicht, seine sonst sehr gute Technik, vollständig abzurufen.
Doch Jonas hält auch sein Versprechen. Er kämpft um jeden Punkt. Am Ende fehlt ihm ein Satz für den Einzug ins KO-Feld. Klar ist blöd, aber er bleibt tapfer. Gute Entscheidung, wie sich später im Doppel zeigen wird.
Yusuf kann auch Schiedsrichter und will sich bei diesem Turnier von nichts ablenken lassen. Deswegen muss auch der Zopf sein. Die Haare nerven sonst ruckzuck in den Augen.
Und was für eine Gruppenphase er dann hinlegt! Dreimal 3:0. Rumms, Gruppenerster! „Was kommt als Nächstes?“
Na als Nächstes kommt die KO-Phase. Wer jetzt verliert, ist raus. Yusuf spielt weiterhin richtig gutes Tischtennis. Seine Rückhandtopspins sind Balsam für die Trainerseele.
So gewinnt er das erste KO-Spiel mit 3:0. Auf ins Nächste. Aber halt! Was ist denn das? Der Gegner spielt Penholder und – äh wie heißt das – NOPPE? Das kennt Yusuf noch nicht. Aber viele andere auch nicht. Denn sein Gegner Marius Wiener wird später zweiter. Und er hat nicht einfach nur Noppe gehabt, er hat sie auch gut gespielt. „Das ist total ekelhaft und gemein!“ Ich sage „Das ist nicht gemein. Das ist nur ein anderer Belag. Lass uns im Training üben, wie man dagegen spielt.“
Kommen wir zu Linus. Warum er auch „der Admiral“ genannt wird? Sorry, das ist Verschlusssache! Tischtennis spielen kann Linus, durch viel Konzentration und Fleiß im Training, jedenfalls immer besser.
Zwischendurch ruht er sich als Zahlenmeister ein bisschen aus.
Unter Aufregung neigt er noch dazu, sich selbst unter Druck zu setzen. „Boar ne, das schaff ich nich?!“ "Doch Junge!"
Er belohnt sich mit dem zweiten Gruppenplatz und hat damit ebenfalls die Gruppenphase gemeistert.
Kamal ist von Anfang an im Flow. Er spielt unheimlich gut.
Er zeigt beeindruckend, wie wichtig Willenskraft im Sport ist.
Er gibt in der Gruppenphase nur 1. Satz ab. Ich bin richtig stolz auf ihn. Erst dem Kaderspieler Devin Firat muss er sich im KO-Feld geschlagen geben. Der ist leider unangenehm unsportlich, was Kamal aber nicht daran hindert, ruhig zu bleiben. Er spielt an diesem Tag sagenhaft gute Bälle. Respekt!
Kolja gibt in der Gruppenphase auch nur einen Satz ab. Aber die Herangehensweise ist eine ganz andere als bei Kamal.
Während Kamal die pure Energie ausstrahlt, ist Kolja die Ruhe selbst und liebt es, ein „Schnitzel“ nach dem anderen zu spielen.
So wie hier zum Beispiel. Der Ball ist schon fast auf den Boden. Für einen schnellen Topspin eher ungeeignet aber für die perfekte Snake muss das so sein!
Wie alle Jungs bleibt Kolja die ganze Zeit über gut gelaunt. Von allen SCC-Kids erreicht er das beste Ergebnis im Einzel. Erst im Viertelfinale ist Schluss. Dort muss er sich, wie schon Yusuf vorher, Marius Wiener und seinem Noppenspiel geschlagen geben.
Nach der Gruppenphase startete dann auch die KO-Phase im Doppel.
Alle unsere Paarungen spielen stark auf. Großes Lob an Leo, der den Mut hatte, mit einem Jungen von TuSLi ins KO-Feld zu starten.
Am weitesten kommen Yusuf und Jonas. Beide spielen mutig und aktiv. Jonas konnte sogar seine Müdigkeit ablegen. Erst im Viertelfinale ist Schluss. Gegen wen? Na klar, gegen Marius Wiener und der ollen doofen Noppe. Der wird am Ende mit seinem Bruder Laurenz verdient Berliner Doppelmeister!
Im Einzel gratulieren wir Silas Lips. Er spielt nicht nur sicher und technisch gut. Er spielt auch schon enorm druckvoll. Am Ende war es ein aufregendes und spanendes Turnier. Alle SCC-Kids konnten viel zeigen und vor allem lernen. Wir freuen uns jedenfalls auf den nächsten Wettkampf.
Nach den acht Stunden Hallenzeit bei 212° im Schatten, tigert die Gruppe dann noch eben gemütlich zum wohlverdienten Burgersalon. Wer hungrig ist, geht voran. Ist doch klar! Direkt dahinter Superstar Paulito, der klasse gecoacht hat.
SCC OLALLA SCHACKA BUMBA
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